Anton Melbye und das Seestück im 19. Jahrhundert

Hatje Cantz, September 2023

Anton Melbye und das Seestück im 19. Jahrhundert

Zu Lebzeiten für seine emotional aufgeladenen Meereslandschaften mit Schiffen gefeiert und umworben, geriet der dänische Künstler nach seinem Tod allmählich in Vergessenheit und wurde erst in den letzten Jahren wiederentdeckt. Insbesondere in seinen ab 1846 entstandenen Bildern des leeren Ozeans, entwickelte Melbye das Seestück zu einem Spiegel der Seele, der Sehnsüchte und Ambitionen seiner Zeit. Erstmals in der Kunstgeschichte ohne Zeichen von Mensch, Schiff oder Küste, zielt die bewegte Meeresoberfläche seiner Meereseinsamkeiten in ihrer Gleichförmigkeit, Undurchdringlichkeit und räumlichen Unendlichkeit auf die Verunsicherung der Betrachtenden und wird zur Projektionsfläche existentieller Reflexion. Hiermit wird von Regine Gerhardt das wissenschaftliche Standardwerk zum Leben und Schaffen dieses einzigartigen Malers vorgelegt.