Zehn Jahre Lager. Als deutscher Kommunist im sowjetischen Gulag

Siedler 2013

Zehn Jahre Lager. Als deutscher Kommunist im sowjetischen Gulag

Die Aufzeichnungen von Rudolf Hamburger erzählen in atemberaubender Weise von einem Jahrhundert der Extreme, in dem die Menschen zwischen den Ideologien und politischen Systemen zerrieben wurden. Ein wahrhaft ergreifendes, hoch literarisches Buch über den Alltag im sowjetischen Gulag und die Brutalität des stalinistischen Terrors, die den Häftlingen das Leben entzog und sie zu Objekten degradierte.

Hamburgers Aufzeichnungen sind von hoher Intensität, atmosphärisch dicht erzählen sie vom Hineingeworfensein in den Terror, von Leid und Verrat ebenso wie von Freundschaften, von Hoffnung wie Erniedrigung. Zum Vorschein kommt dabei ein Mann, dessen Biographie kein Davor und Danach mehr zu kennen scheint, weil die Lagerzeit alles Leben nimmt. 1980 starb Rudolf Hamburger in Dresden. Über dreißig Jahre nach seinem Tod wird dieses einzigartige Dokument nun veröffentlicht.

"Hamburger berichtet nichts, was Geschichtswissenschaft, Biografien (…) oder große Literatur nicht inzwischen enthüllt hätten. Das Besondere dieser Aufzeichnungen sind die bestürzend genauen Beobachtungen eines geächteten Menschen, der nicht nur um sein physisches Überleben kämpft, sondern der auch die kaum vorstellbare Fallhöhe seines Absturzes in die Hölle immer wieder thematisiert. Er jammert nicht, er leidet, weil er es nicht versteht, auch wenn er immer wieder die 'Unmenschlichkeit der Macht' anklagt." (FAZ-Beilage zur Frankfurter Buchmesse, 5. Oktober 2013)